ATSE Graz biegt Sharks Gmunden und nimmt den WEV ins Playoff mit - Kundl besiegt Dornbirn

Was für ein Sonntags-Krimi in der Division Ost: Zunächst verlor der Wiener Eislauf-Verein das Match gegen den EV Zeltweg Murtal Lions mit 3:7. Dann feierte der ATSE Graz einen knappen 4:2-Sieg gegen die Sharks Gmunden und nahm so die Wiener mit ins Playoff. In der Division West gewann der EHC Crocodiles Kundl gegen den Dornbirner EC mit 4:2. Nach dem heutigen Spieltag stehen alle acht Playoff-Teilnehmer in der Ö Eishockey Liga fest.

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Der Wiener Eislauf-Verein traf bei herrlichen äußeren Bedingungen vor dem Wiener Konzerthaus - bei sieben Grad und blauem Himmel - auf den EV Zeltweg Murtal Lions. Die Wiener, die mit dem Ziel ins Match gingen, den Playoff-Platz in der Division Ost endgültig zu fixieren, starteten offensiv und drückten von Beginn an auf die Führung.

Die gelang aber den Steirern: Kevin Pesendorfer sah den mutterseelenallein im Slot stehenden Bernhard Liebscher, der zum 1:0 für die Murtal Lions abzog (5.). Das Team von Head Coach Mario Kubeczka fightete sich ins Spiel: Nach einem Schuss von Christophe Vermeersch fälschte Xaver Emslander vor dem Tor zum 1:1-Ausgleich ab (9.).

Danach entwickelte sich ein intensives Match, Zeltweg - bereits als fixer Gruppenzweiter feststehend - schenkte dem WEV nichts. Als die Wiener erneut auf den Führungstreffer drückten, fuhr Andreas Forcher alleine auf WEV-Keeper Mathias Lichtenecker und versenkte die Scheibe zum 2:1 (15.). Wieder mussten die Bundeshauptstädter einem Rückstand nachlaufen. Nach einem Angriff über rechts landete der Puck bei Cedric Ehrenreich, der mit der Backhand zum 2:2 einschob (18.).

Zu Beginn des zweiten Abschnitts erhöhte der WEV den Druck auf das Tor der Murtal Lions. Das 3:2 lag in der Luft und fiel auch: Nick Kompain drückte die Scheibe nach einem energischen Vorstoß von Stefan Nador zur ersten WEV-Führung an diesem Nachmittag über die Linie (24.).

Das Spiel wurde härter und von beiden Teams immer intensiver geführt. Nach einem Fehler der Wiener an der blauen Linie spielten Michal Dudas und Kevin Pesendorfer einen Doppelpass, Pesendorfer traf zum 3:3-Ausgleich für das ersatzgeschwächte Team von Spielertrainer Philipp Ullrich (32.). Obwohl das Viertelfinale in der Ö Eishockey Liga erst im Februar beginnt, hatte das Match längst Playoff-Charakter, der sich auch im letzten Abschnitt nicht änderte. 

Nach einem Alleingang von der roten Linie weg erzielte Michael Grüneis das 4:3 für den EV Zeltweg Murtal Lions (45.). Die Zeltweger setzten nach: Stefan Stolz schickte Bernhard Liebscher mit einem schönen Pass ins Angriffsdrittel, Liebscher ließ WEV-Goalie Mathias Lichtenecker beim 5:3 keine Chance (47.).

Danach versuchten die Wiener, in diese wichtige Partie zurückzukommen. Das gelang nicht, im Gegenteil: Die Gäste kamen durch Mario Sulzer mit dem 6:3 zur Vorentscheidung (56.). Der WEV kassierte auch noch das 3:7, Bernhard Liebscher kehrte in Überzahl den Puck ein (58.).

Die Steirer gewannen das letzte Drittel mit 4:0, die Partie mit 7:3. Der WEV musste nun die zweite Sonntagspartie zwischen dem ATSE Graz und den Sharks Gmunden abwarten, ob der Playoff-Einzug trotz der Niederlage fixiert werden konnte.

ATSE Graz biegt Gmunden und steht im Playoff

Der ATSE Graz spielte am Sonntag im großen Merkur Eisstadion im direkten Duell gegen den UEHV RAUCH Technology Sharks Gmunden, um den Playoff-Platz endgültig zu fixieren. Die Oberösterreicher kämpften um die letzte Chance, noch im Viertelfinal-Rennen zu bleiben.

Beide Teams starteten offensiv und flott in dieses brisante und spannende Match. Die Gastgeber erwischten den besseren Beginn: Luca Rodiga erzielte nach einem Angriff über die rechte Seite aus kurzer Distanz das 1:0 für den ATSE (4.). Dann schickte Dominik Reiner seinen Kollegen Cody Wickstrom auf die Reise, Wickstrom bezwang Gmunden-Goalie Luka Gračnar zum 2:0 (10.).

Der ATSE kontrollierte danach die Partie im ersten Drittel über weite Strecken, trotzdem kamen die Haie spät zum Anschlusstreffer: Adrian Rosenberger zupfte den Puck 18 Sekunden vor Drittelende mit der Backhand herrlich zum 1:2 in die Maschen (20.).

Im zweiten Abschnitt änderte sich am Spielcharakter wenig. Beide Teams zeigten ein offensives und temporeiches Spiel, es ging hin und her. Dann nahm sich erneut Adrian Rosenberger ein Herz, er spielte die Grazer Defensive schwindlig und netzte sehenswert zum 2:2-Ausgleich ein (27.).

Gemäß der Natur des Spieles wurde die Partie nun mit jedem Wechsel noch intensiver und auch härter. Die Sharks agierten nun noch bissiger, aber auch der ATSE blieb vor dem gegnerischen Tor gefährlich. In einer Überzahl sendete Stefan Trost die Scheibe aus dem Slot zum 3:2 für die Grazer ein (38.).

Das Team von Head Coach Gregor Baumgartner war nun gefordert und musste noch offensiver agieren, um dem Match noch eine Wende zu geben. Die Grazer konnten zunächst ein frühes Überzahlspiel nicht nützen, warteten mit Fortdauer des Schlussdrittels auf ihre Chancen, das Match blieb auf des Messers Schneide.

Hochspannung gab’s in den letzten fünf Minuten als beim ATSE Rupert Strohmeier für zwei Minuten in die Kühlbox musste, nun hatte Gmunden die große Chance auf den Ausgleich. Die Steirer überstanden diese heikle Phase. Am Ende zog Coach Gregor Baumgartner seinen Goalie Luka Gračnar für einen sechsten Feldspieler, Luca Rodiga machte 62 Sekunden vor dem Ende mit einem Emptynet-Tor zum 4:2 für den ATSE alles klar (59.).

Die Grazer fixierten damit den Playoff-Einzug und nahmen gleichzeitig den WEV ins Viertelfinale mit.

Division West:

EHC Crocodiles Kundl besiegt Dornbirner EC

Der Dornbirner EC hatte zum Abschluss des Wochenendes in der Division West den EHC Crocodiles Kundl, der sein zweites Vorarlberger Roadgame innerhalb von 24 Stunden absolvierte, zu Gast. Kundl hatte am Samstag mit einem 3:1 den zweiten Auswärtssieg gegen Gruppensieger SC Hohenems geschafft und ging dementsprechend mit viel Selbstvertrauen in das Spiel im Messestadion.

Die jungen Bulldogs zeigten sich aber zu Beginn unbeeindruckt und erwischten einen Blitzstart: Ricardo Bell traf aus kurzer Distanz zu frühen 1:0-Führung (2.). Danach entwickelte sich ein schnelles Spiel mit wenigen Unterbrechungen, beide Mannschaften fanden gute Chancen vor. Laurin Gehringer bei Dornbirn und Johann Bauer bei Kundl zeigten jeweils gute Saves und ließen im ersten Drittel keine weiteren Treffer zu.

Auch im zweiten Drittel spielten beide Teams munter drauf los. Die Crocodiles erhöhten nun die Schlagzahl und gaben dem Spiel mit einem Doppelschlag die Wende: Zunächst erzielte Vladimir Dolnik den Ausgleich zum 1:1 (24.), nur 23 Sekunden später traf Erik Hefke zur 2:1-Führung für die Tiroler (24.).

Nun waren die Kundler überlegen und legten in Überzahl nach: Patrik Lithen machte mit der Backhand das 3:1 für die Gäste (27.). Danach verletzte sich Bulldogs-Keeper Laurin Gehringer bei einer Abwehrbewegung unglücklich. An seiner Stelle hütete ab der 32. Minute Felix Heinzle den Kasten der Vorarlberger.

Im letzten Abschnitt kontrollierte das Team von Head Coach Jaroslav Betka das Geschehen und spielte die Auswärtspartie trocken herunter. Bis knapp fünf Minuten vor Schluss: Da schloss nämlich Leon Schmeiser einen schnellen Vorstoß der Bulldogs zum 2:3-Anschlusstreffer ab (55.). Das Spiel wurde noch einmal spannend.

Patrik Lithen machte zweieinhalb Minuten vor dem Ende nach einem schnellen Konter das 4:2 für die Crocodiles (58.). Am Ende feierten die Tiroler mit 4:2 den dritten Sieg in Serie.

Ö Eishockey Liga - Division Ost:

Wiener Eislauf-Verein vs. EV Zeltweg Murtal Lions 3:7 (2:2,1:1,0:4)
So., 28. Jänner 2024, WEV Arena, Lothringerstraße 22
Torschützen Wiener Eislauf-Verein: Xaver Emslander (08:52 Min.), Cedric Ehrenreich (17:03 Min.), Nick Kompain (23:21 Min.)
Torschützen EV Zeltweg Murtal Lions: Bernhard Liebscher (04:30 Min., 46:34 Min., 57:52 Min./PP1), Andreas Forcher (14:41 Min.), Kevin Pesendorfer (31:58 Min.), Michael Grüneis (44:58 Min.), Mario Sulzer (55:33 Min.)

ATSE Graz vs. UEHV RAUCH Technology Sharks Gmunden 4:2 (2:1,1:1,1:0)
So., 28. Jänner 2024, 16:30 Uhr, Merkur Eisstadion – Halle A
Torschützen ATSE Graz: Luca Rodiga (03:47 Min., 58:58 Min./EN), Cody Wickstrom (09:46 Min.), Stefan Trost (37:13 Min./PP1)
Torschütze Sharks Gmunden: Adrian Rosenberger (19:42 Min., 26:25 Min.)

Ö Eishockey Liga - Division West:

Dornbirner EC vs. EHC Crocodiles Kundl 2:4 (1:0,0:3,1:1)
So., 28. Jänner 2024, 17:30 Uhr, Messestadion
Torschützen Dornbirner EC: Ricardo Bell (01:37 Min.), Leon Schmeiser (54:43 Min.)
Torschützen EHC Crocodiles Kundl: Vladimir Dolnik (23:26 Min.), Erik Hefke (23:49 Min.), Patrik Lithen (26:27 Min./PP1, 57:23 Min.)

Playoff-Teilnehmer Ö Eishockey Liga 2023/2024:

Division Ost: Kapfenberger SV, EV Zeltweg Murtal Lions, ATSE Graz, Wiener Eislauf-Verein

Division West: SC Samina Hohenems, HC Kufstein, EHC Crocodiles Kundl, VEU Feldkirch

28. Jänner 2024