Intensive WM-Vorbereitung für U20 in Ferlach

Österreichs U20 Herreneishockey Nationalteam bereitet sich in Ferlach auf die U20 WM in Kanada vor. Mit intensiven Eiszeiten, vielen Meetings, individuellen Gesprächen, Videoanalysen und Teambuildings wollen Head Coach Philipp Pinter, sein Assistant Coach Patrick Harand, Mathias Lange und Lukas Schluderbacher die optimale ÖEHV-Auswahl formen, die ab 9. August in Edmonton mit guten Leistungen international aufzeigen soll.

Ferlach ist im letzten Jahr durch die neue Ganzjahres-Eishalle von HTC Eissport auf die österreichische Eishockey-Landkarte gekommen.

Nach dem Sommercamp des U18 Nationalteams absolviert das U20 Nationalteam ohne den beiden NHL-Hoffnungen Marco Kasper und Vinzenz Rohrer im Rosental die Vorbereitung für die WM, die von 9. August bis 20. August 2022 im Rogers Place von Edmonton stattfindet. Aufgrund zahlreicher COVID19-Fälle brach die IIHF im vergangenen Dezember die U20 WM ab. Nun wird das Turnier im August unter neuen Vorzeichen nachgetragen.

Sowohl in der Vorbereitung als auch bei der U20 WM in Kanada selbst fungiert Philipp Pinter interimistisch als Head Coach. Ab Herbst leitet dann wieder Marco Pewal den aktuellen U20-Jahrgang. 

Pinter war in den vergangenen fünf Jahren Assistenzcoach des U20 Nationalteams, kennt daher die Abläufe und wird in der Vorbereitung und im August von seinem Assistant Coach Patrick Harand unterstützt. Neben Pinter und Harand sind Mathias Lange und Lukas Schluderbacher, die ihr Augenmerk auf die Defensive sowie spezifisches Torhütertraining legen, im Coachingstaff dabei.

U20 Cracks haben ihre Hausaufgaben gemacht

Die aktuelle WM-Vorbereitung in Ferlach bestreiten 28 Spieler, 25 werden Anfang August die Reise nach Kanada antreten. Head Coach Philipp Pinter ist mit dem Camp in der Büchsenmacherstadt und dem gezeigten Einsatz der Cracks sehr zufrieden: "Die Burschen geben in den Trainings Vollgas, sie haben bei den Fitness-Tests einen sehr fitten Eindruck gemacht, sie haben ihre Hausaufgaben gemacht!"

Unter diesen guten Voraussetzungen legen die Coaches bei den Eiszeiten den Fokus auf die Arbeit in der Defensivzone, für Pinter der Schlüssel für starke WM-Auftritte: "Bei der WM wird es wichtig sein, wie schnell wir aus der defensiven Zone herauskommen, wenn wir unter Druck sind. Das ist der Schwerpunkt bei fast jedem Training. Wir möchten so wenig wie möglich in unserer eigenen Zone spielen. Wir wissen natürlich, dass das auf diesem Niveau schwierig wird, aber wenn wir die Chance haben, möchten wir so schnell wie möglich rauskommen!"

Mit intensiven Übungen werden die Spieler laut Head Coach für den Ernstfall WM gerüstet und auf die bevorstehenden Spielsituationen mit harten Zweikämpfen eingestellt: "Wir brauchen die Energie in der Defensivzone, damit wir dann auch in der Offensive etwas produzieren und Druck aufbauen können. Unterm Strich wollen wir immer ein druckvolles, temporeiches, läuferisch gutes Eishockey spielen."

Die auf dem Eis gezeigten Leistungen machen den Cut auf den endgültigen 25-Mann-Kader für Pinter und seine Trainerkollegen nicht leicht: "Vor allem bei den Verteidigern haben wir heuer eine große Dichte, das sind alles große, läuferisch gute Verteidiger. Da haben wir die Qual der Wahl, da müssen wir uns noch den Kopf zerbrechen und gut beobachten!"

Trainerteam setzt auf Kommunikation

Auffallend ist die gute Kommunikation auf dem Eis, die auch von den Trainern immer wieder gefordert wird. Wie schon bei der U18 suchen Philipp Pinter und Patrick Harand auch bei der U20 immer wieder das direkte Gespräch mit den jungen Spielern. Auch Mathias Lange und Lukas Schluderbacher wirken bei jeder Gelegenheit mit kurzen, klaren Anweisungen auf die Cracks ein.

Assistant Coach Patrick Harand, der sowohl für die Stürmer als auch Verteidiger zuständig ist, ergänzt, wie wichtig die Kommunikation für die Spieler auch abseits der Eisfläche ist.

Er sorgt dafür, dass bei aller Ernsthaftigkeit auch der Spaß nicht zu kurz kommt: "Ich schaue, dass ich die Spieler bei Laune halte, dass ich sie motiviere, dass wir eine gute Stimmung in der Kabine haben und dass die Burschen ordentlich Gas geben!“

Auch beim Coaching auf der Bank ist Harand für Offensive und Defensive Ansprechpartner für die Spieler: "Da ist es meine Aufgabe, über gewisse Situationen auf dem Eis mit den Spielern zu sprechen und blitzschnell Anweisungen zu geben!“

Für die Kommunikation Off Ice setzt das Trainerteam auf viele Meetings, Videoanalysen und Gespräche wie Pinter anfügt: "Da werden potentielle Rollen der Spieler besprochen, um ein Gespür zu bekommen, ob die Spieler mit dieser Rolle einverstanden sind. Die meisten Spieler üben bei ihren Vereinen offensive Rollen aus, bei der WM müssen diese Spieler aber auch defensive Rollen übernehmen. Und natürlich geht es um die Special-Teams für Überzahl und Unterzahl."

U20 Nationalteam nimmt Gestalt an

Durch die Sperre von Russland und Belarus bestreitet das ÖEHV-Team vier statt fünf Vorrundenspiele und trifft in der Gruppe B im Rogers Place auf Deutschland, Schweden, die USA und die Schweiz. Dass Marco Kasper und Vinzenz Rohrer bei der WM fehlen, sieht der Head Coach als Chance für andere Spieler, sich ins Rampenlicht zu spielen. 

Der Fokus liegt aber in der Gestaltung des Teams: "Das Ziel in dieser Woche ist es, dass die Burschen zusammenrücken, als Kollektiv auftreten. Da gilt es, die Balance zu halten. Sie wissen auf der einen Seite, es geht um sehr viel, um einen Platz im WM-Kader. Es soll im Training knistern und harte Zweikämpfe geben, auf der andere Seite sollen sie eine super Einheit werden. Das zieht sich durch die ganze Woche!"

Am Mittwoch stand nach den harten Trainingseinheiten in der Eishalle zur Abwechslung für die Cracks und das Betreuerteam bei der Äschenrast am Waidischbach ein Zusammentreffen und eine Grillerei mit Ferlachs Bürgermeister Ingo Appé und Ferlachs Sportstadtrat Fabian Hans Grabner auf dem Programm.

Auch ÖEHV Sportdirektor Roger Bader, der als Head of Delegation mit nach Kanada zur WM reisen wird, war bei diesem Treffen dabei. Der Head Coach des Herreneishockey Nationalteams macht sich vor Ort ein Bild über das Camp, beobachtet Spieler und gibt Inputs.

Absteiger wird es bei der WM im August keinen geben. Österreich wird damit auch bei der kommenden planmäßigen U20 WM, die vom 26. Dezember 2022 bis 5. Jänner 2023 abermals in Kanada mit den Austragungsorten Halifax und Moncton stattfinden wird, teilnehmen.

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