Antonia Matzka: „Wichtig, in den Game Mode zu kommen“

Kommende Woche startet Österreichs Dameneishockey-Nationalteam in die finale Vorbereitung auf die WM Division IA, die von 20. – 26. August in Shenzhen (CHN) ausgetragen wird. Am 4. und 5. August bestreitet man zwei freundschaftliche Länderspiele gegen Italien (live auf LIVE.eishockey.at), ehe es eine Woche später ins Land der aufgehenden Sonne geht. Im Interview spricht Antonia Matzka über die Chancen auf den Aufstieg in die Top Division, das Nationalteam, die Sommer-WM, ihre Zeit in den USA und ihre Ziele mit den Sabres.

Gerade einmal 24 Jahre jung, zählst du mit deiner Erfahrung bereits zu den Routiniers und giltst als Führungsspielerin. Siehst du das Nationalteam auf einem guten Weg?
Antonia Matzka: „Ja, ich finde wir sind auf einem guten Weg. Wir befinden uns in einer Zeit des Umschwungs. Es haben in dieser Saison viele junge Spielerinnen aus dem U18-Nationalteam den Sprung nach oben geschafft und sind kommende Woche bei dem Vorbereitungs-Camp dabei und es werden mit Sicherheit auch einige zur WM mitfahren. Es ist eine aufregende Zeit für uns, auch wenn es auf der anderen Seite schwierig ist, langjährige Führungsspielerinnen und ehemalige Topscorerinnen zu verabschieden aus der Mannschaft. Aber die Zukunft sieht gut aus. Die Spielerinnen sind top motiviert und haben eine super Einstellung. Auch das Niveau der Spielerinnen wird immer besser und das bereits von früh auf. Sowohl im physischen Bereich als auch, was das Spielverständnis betrifft. Da wird viel gute Arbeit geleistet und das freut auch uns routinierte Spielerinnen, wenn wir gut ausgebildete Spielerinnen aufnehmen können und mit aufbauen können. Hinzu kommen die arrivierten und erfahrenen Spielerinnen, die sehr gute Saisonen absolviert haben und dann haben wir noch einige sehr große Talente dabei.“

Kommende Woche startet die finale Vorbereitung auf die WM Division IA. Ist die Umstellung schwer, dass die WM am Beginn der Saison steht und nicht am Ende, wie sonst üblich?
Antonia Matzka: „Schwer würde ich nicht sagen, aber gewöhnungsbedürftig. Wir sind es nicht gewöhnt, uns im Sommer für so ein wichtiges Turnier vorzubereiten. Normalerweise liegt der Fokus in dieser Zeit auf Ausdauer, Kondition und Kraft. Aber ich sehe es sehr positiv, weil wir dadurch mehr Teamcamps hatten und wir sehr zusammengewachsen sind in den letzten Monaten. Für das Teamgefüge ist diese Sommer-WM positiv, weil niemand von seinem Verein zum Nationalteam stößt, sondern wir uns im Sommer allein auf das Nationalteam konzentrieren können. Das ist sicher viel Wert.“

Zwei Testspiele gegen Italien stehen noch am Programm, ehe es nach China geht. Welche Ziele steckt man sich für das Doppel gegen unsere Nachbarinnen?
Antonia Matzka: „Es geht nicht so sehr um das Endresultat in diesen Spielen, sondern darum, die gelernten Systeme des Coaching Staff umzusetzen, zu schauen, was gut gelingt und Feedback zu erhalten. Durch diese Testspiele sehen die Coaches, woran wir noch arbeiten müssen. Es ist wichtig, dass wir in den Game Mode hineinkommen. Training ist das eine, ein Spiel das andere. Ein Spiel ist in einer anderen Intensität. Es ist wichtig, dass wir in dieses Feeling hineinfinden.“

Vergangenes Jahr hat es mit dem Aufstieg in die Top-Division knapp nicht geklappt. Wie groß sind die Chancen, heuer unter die besten zehn Nationen der Welt zu kommen?
Antonia Matzka: „Ich sehe die Chancen eigentlich sehr gut. Zumal in diesem Jahr auch zwei Nationen aufsteigen (Anm.: Nach aktuellem IIHF-Regulativ, gibt es bei den Frauen zwei Absteiger aus der Top Division, sowie zwei Aufsteiger aus der Division IA). Durch das Team, das wir aufstellen können und die Vorbereitung, die wir haben, sind die Chancen gut. Es kommt nur noch auf die Umsetzung auf dem Eis an und das wird uns hoffentlich gut gelingen. Ein Fragezeichen ist, wie die anderen Teams aufgestellt sind und nach China reisen. Dennoch: Wir konzentrieren uns auf uns selbst und darauf, was wir kontrollieren können. Wenn wir das machen und das umsetzen, was wir können, sind die Chancen da.“

Norwegen, Dänemark, die Niederlande, die Slowakei und Gastgeber China sind die Konkurrenten. Wie schätzt du diese Gruppe ein?
Antonia Matzka: „Norwegen und die Slowakei sind Länder, gegen die wir bei jeder WM spielen. Man kennt sich gut und weiß, wie man sich aufeinander einstellt. Gegen China haben wir noch nie gespielt, kennen das Team nur vom Zuschauen von den letzten Olympischen Spielen. Sie sind schwer einzuschätzen. Insgesamt werden wir niemanden über- aber auch nicht unterschätzen. Die beste Devise ist, auf uns selbst zu schauen.“

Du bist früh in die USA gegangen, hast in der High School und am College erfolgreich Eishockey gespielt und warst vergangene Saison bei den Buffalo Beauts in der Premier Hockey Federation engagiert. Nun geht es wieder zurück zu deinem Heimatverein, den Sabres. Wie war die Zeit in Übersee und was willst du mit den Sabres in der kommenden Saison erreichen?
Antonia Matzka: „Drei Jahre an der High School und fünf Jahre am College, dazu die Saison in der PHF - Es war eine einmalige Zeit. Ich habe mich sowohl als Spielerin als auch als Studentin extrem weiterentwickelt, habe viel dazugelernt. In Nordamerika ist das Spiel extrem schnell und körperbetont. Man spielt sehr nach System und Spielplan. Das bringe ich jetzt auch mit nach Österreich und ins Nationalteam. Ich habe gesehen, wie wichtig das ist um erfolgreich zu sein auf diesem Level. Mein Ziel bei den Sabres ist, meine Erfahrung und alles, was ich gelernt habe, an die jüngeren Spielerinnen weiterzugeben. Ich möchte den Sabres helfen, sich zu entwickeln und professioneller zu werden.“

WM-Vorbereitung Damen-Nationalteam

2. - 5. August 2023, Klagenfurt

Testspiele
Österreich vs. Italien
Fr., 4. August 2023, 19:15 Uhr, Sepp-Puschnig-Halle

Österreich vs. Italien
Sa., 5. August 2023, 12:30 Uhr, Sepp-Puschnig-Halle

Kader WM-Vorbereitung

Name Vorname Pos Geburtsdatum R/L Verein
1 ADAMITSCH Anja GK 16.10.2001 R KEHV  Lakers
25 FICHTINGER Rosina GK 17.11.06 L EHV Sabres Fraueneishockey
20 LUGGIN Magdalena GK 06.11.2005 L Okanagan Hockey Club Europe
14 BILLA Anna Marlene D 21.06.2006 L EHV Sabres Fraueneishockey
12 FAZOKAS Anika D 06.04.1997 R EV Zug (SUI)
6 LEITNER Laura D 15.04.2005 L Södertälje SK (SWE)
23 MATZKA Antonia D 16.02.1999 Buffalo Beauts (USA)
15 MÖRTL Emma D 22.11.2003 L Long Island University (USA)
9 NAGY Laura D 02.10.06 L Newark Ironbound Hockey (USA)
5 SCHRÖFL Lisa D 03.01.04 R Long Island University (USA)
17 WITTICH Charlotte D 23.07.1993 R EHV Sabres Fraueneishockey
22 ARTNER Lena Maria F 14.06.2005 L EHV Sabres Fraueneishockey
3 AUSPERGER Nina F 30.04.2000 R Dameneishockeyclub Devils Graz
13 GRASCHER Tamara F 13.06.1994 L HC Thurgau Ladies (SUI)
2 HOBITSCH Zoey Alexandra F 03.08.2006 L Eishockeyclub EC iDM Wärmepumpen VSV
11 HOFBAUER Emma F 30.11.2004 R AIK Stockholm (SWE)
8 KILLIUS Katharina F 25.06.2003 L EAC Junior Capitals Women
16 KUTZER Leonie F 26.03.05 L EV Zug (SUI)
4 LINZBICHLER Marja F 28.05.04 L Norwich University (USA)
18 LÜFTENEGGER Laura F 25.05.2000 R EAC Junior Capitals Women
21 SCHALL Tamina F 24.03.2005 L EC KAC / KEHV Lakers
19 SCHWARZER Hanna F 16.12.05 L DEC Salzburg Eagles 
24 TRUMMER Anja F 24.07.2001 L Yale University (USA)

2023 IIHF Ice Hockey Women's World Championship Division IA

20. August 2023 - 26. August 2023, Shenzhen (CHN)

Spielplan
Datum und Uhrzeit beziehen sich auf unsere heimische Zeitzone, in Klammer ist die Ortszeit angefügt.

Österreich vs. Norwegen
So., 20. August 2023, 10:30 Uhr (16:30 Uhr)

Dänemark vs. Österreich
Mo., 21. August 2023, 07:00 Uhr (13:00 Uhr)

Niederlande vs. Österreich
Mi., 23. August 2023, 10:30 Uhr (16:30 Uhr)

Österreich vs. China
Do., 24. August 2023, 14:00 Uhr (20:00 Uhr)

Slowakei vs. Österreich
Sa., 26. August 2023, 07:00 Uhr (13:00 Uhr)

26. Juli 2023