Mit Bravour gemeistert – Christian Ofner absolvierte erste A-WM in Herning
Zwölf Spiele darf sich der Villacher auf der Habenseite bei der A-WM eintragen. Bei sechs davon stand Christian Ofner am Eis, bei weiteren sechs Partien stand er auf Standby. Da man sich allerdings auch in dieser Rolle komplett auf das Spiel vorbereiten muss, zählt es dazu, wie Ofner im Interview verrät.
Und dabei berichtet er detailliert, wie intensiv bereits die Vorbereitung abläuft. Ab Jänner hat man regelmäßig Online-Meetings, vier Tage vor Start der WM kamen sämtliche Referees in Stockholm zusammen und absolvierten neuerlich tagsüber zahlreiche Meetings. „Darin wird besprochen, was der Standard bei einer A-WM ist, was von uns erwartet wird, was gepfiffen werden soll und was nicht. Und natürlich ging es auch darum, uns gegenseitig kennenzulernen.“ Als Teambuildingmaßnahmen organisierte die IIHF einige kleinere Events, wie bspw. eine Bootsfahrt durch Stockholm.
Für Ofner ging es schließlich am Donnerstag zu seinem Einsatzort nach Herning. „Die Vorfreude, dass es nun endlich losgeht, war riesig. Ich gebe zu, vor der ersten Partie war ich sehr nervös. Vieles war neu für mich. Ich habe zuvor noch nie bei einer A-WM gepfiffen“, berichtet Christian Ofner von seiner Gefühlslage vor WM-Start. Die Nervosität selbst war ab dem Moment verflogen, ab dem er auf dem Eis stand.
Neu war für den ehemaligen VSV-Spieler (12 Einsätze) vor allem das Comm-System, über das nicht nur alle vier Referees am Eis miteinander verbunden waren, sondern auch die Supervisor mithören und -reden konnten. „Da waren ca. zehn Leute miteinander verbunden. Die ganze Zeit über hat man jemanden sprechen gehört“, so Ofner.
Eine weitere Umstellung war das Tempo: „Da war ein Unterschied zu unserer Liga bemerkbar. Aber man gewöhnt sich schnell daran.“
Der Tagesablauf eines Schiedsrichters an einem Spieltag unterscheidet sich kaum zu jenem der Spieler. Hat man die Mittagspartie, geht es direkt nach dem Frühstück in die Halle. Bei der Nachmittags- oder Abendpartie wird am Vormittag noch eine kleine Trainingssession abgehalten mit Radfahren und Dehnen. Nach dem Mittagessen gibt´s noch ein Powernap ehe es mit dem Bus ins Stadion geht.
In der Halle kommt man nochmals mit den Supervisoren zusammen, geht das anstehende Spiel durch, bespricht, worauf man zu achten hat und auch, ob es eventuell Spieler gibt, auf die man besonders schauen muss. Direkt nach dem Spiel findet eine erste Analyse statt, zusätzlich kommen alle drei Tage sämtliche Referees zu einem Gruppen-Meeting zusammen.
Drei Wochen war Christian Ofner bei der WM vor Ort. Eine enorm wertvolle Zeit, wie er selbst sagt, da man sich neben den Spielen mit Schiedsrichtern aus aller Welt austauscht. Gleichzeitig gesteht der 31-Jährige nun Urlaubsreif zu sein. „Es ist Zeit jetzt mal wegzukommen vom Eishockey“, verrät er lächelnd.